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Einführung in das ICAP-Protokoll

Das Internet Content Adaptation Protocol (ICAP) ist ein leichtgewichtiges, HTTP-ähnliches Protokoll, das für die Inhaltsinspektion und -änderung entwickelt wurde. ICAP ermöglicht es Proxy-Servern, spezifische Inhaltsverarbeitungsaufgaben an dedizierte Server auszulagern, wodurch eine effizientere Arbeitsteilung entsteht. Standardisiert in RFC 3507, arbeitet ICAP standardmäßig auf Port 1344 und folgt einem Client-Server-Modell, bei dem ICAP-Clients Inhalte zur Verarbeitung an ICAP-Server senden.

Containerisierter Scanner mit ICAP-Server

Der Vision One File Security containerisierte Scanner implementiert einen ICAP-Server, der Dateien von ICAP-Clients empfängt, sie auf Malware und andere Bedrohungen durchsucht und die Scanergebnisse zurückgibt. Diese Lösung kann in Kubernetes-Umgebungen mithilfe von Helm-Charts bereitgestellt werden, was sie sowohl für Cloud- als auch für lokale Bereitstellungen flexibel macht.
Hauptfunktionen:
  • Skalierbare containerbasierte Architektur
  • Kubernetes-native Bereitstellung
  • Integration mit Trend Vision One für erweiterte Bedrohungsinformationen

Häufige Anwendungsfälle für ICAP-Clients

  1. Web-Proxy-Integration:
    • Proxy-Server wie Squid können als ICAP-Clients konfiguriert werden, um den gesamten Webverkehr zu DURCHSUCHEN
    • Von Benutzern heruntergeladene Dateien werden vor der Zustellung automatisch gescannt
  2. E-Mail-Gateway-Sicherheit:
    • E-Mail-Server können ICAP-Clients verwenden, um Anhänge zu DURCHSUCHEN
    • Bösartige Dateien werden gesperrt, bevor sie die Posteingänge der Empfänger erreichen
  3. Dateiserver-Schutz:
    • Netzwerkdateiserver können Dateien während der Hochlade-/Downloadvorgänge durchsuchen
    • Verhindert, dass Malware sich über freigegebenen Speicher verbreitet
  4. Content-Management-Systeme:
    • CMSs können hochgeladene Inhalte vor der Veröffentlichung validieren
    • Stellt sicher, dass alle von Benutzern bereitgestellten Dateien sicher sind
  5. Benutzerdefinierte Anwendungen:
    • Softwareentwickler können ICAP-Clients in ihre Anwendungen integrieren
    • Zum Beispiel eine Dokumentenverarbeitungspipeline, die Dateien vor der Verarbeitung validiert